Das durch die Sonne gebildete oder durch Nahrungsergänzungsmittel aufgenommene Vitamin D: Cholecalciferol, wird in der Leber zum sogenannten Calcidiol oder 25-Hydroxy-Vitamin-D3 (kurz: 25 (OH) D) umgewandelt . Der Calcidiol-Spiegel wird bei standardmäßigen Blutuntersuchungen ermittelt und liefert ein verlässliches Bild über den Vitamin-D-Status eines Patienten. Calcidiol ist eine Vorstufe des aktiven Vitamin D3.
Calcidiol Referenzwerte
Die Calcidiol-Werte liegen im Referenzbereich 80-220 nmol/l.
Calcidiol -> Calcitriol
Um das Vitamin zu aktivieren wird Calcidiol in den Nieren oder in den Zellen zum eigentlich aktiven Vitamin-D-Hormon Calcitriol umgewandelt. Calcitriol = Aktives Vitamin D oder auch 1,25-Dihydroxycholecalciferol (kurz: 1,25-(OH)2D)).
Calcitriol Referenzwerte
die Calcitriol-Werte liegen in der Regel zwischen 50 - 130 pmol/l.
Was sind die Unterschiede zwischen Calcidiol und Calcitriol?
Calcidiol
Wird in der Leber gebildet
Wird auch als 25-Hydroxy-Vitamin-D3 oder 25 (OH) D bezeichnet
Standardmarker beim Bluttest zur Ermittlung des Vitamin-D-Status
Wird vom Körper u.a. im Blut und in der Leber gespeichert
Vorrat wird vom Körper innerhalb einiger Wochen, manchmal auch Monaten abgebaut
Calcitriol
Wird in der Niere und im endokrinen System gebildet (es handelt sich um ein Hormon)
1,25-Dihydroxycholecalciferol (bzw. 1,25-(OH)2D))
Wird innerhalb von wenigen Tagen vom Körper abgebaut und wieder ausgeschieden
Wirkung und Sicherheit von hohen Dosierungen Vitamin D3
Wenn Sie sich für eine Supplementierung mit einer hohen Vitamin-D-Dosierung entscheiden, füllen Sie Ihren Vitamin-D-Speicher mit der passiven Form des Vitamins auf.
Ihr Körper weiß selbst, wie viel er je nach Bedarf in aktives Vitamin D umwandeln muss.
Dieser Vorgang ist durchaus mit der Umwandlung von Ferritin in Eisen zu vergleichen.
Bei Ferritin handelt es sich um eine passive Form von Eisen, das sogenannte Eisen-Depot. Die Eisen- und Hb-Blutwerte dienen als wichtiger Indikator für Blutarmut.
Überdosierung und Toxizität von Vitamin D
Die Gefahr einer möglichen Überdosierung oder Vitamin-D-Vergiftung mit Hypercalcämie und Hypercalciurie nimmt erst ab einem Calcidiol-Spiegel, 25 (OH) D über 220-250 nmol/l zu.
Bei Menschen, die in Äquatornähe wohnen oder Menschen in unseren Breiten, die sich häufig der Sonne aussetzen und auf das Tragen lichtdichter Kleidung sowie die Verwendung von Sonnenschutzmitteln verzichten, kann der Calcidiolspiegel durch körpereigene Vitamin-D-Synthese auf bis zu 225 nmol/l steigen. Dieser Anstieg hat keine nachteiligen Auswirkungen auf die Gesundheit.
Erhöhte Werte von 1,25-Dihydroxy-Vitamin-D bei niedrigen passiven 25 (OH)D-Werten weisen darauf hin, dass der Körper Vitamin D unzureichend umwandeln kann.
Von einer Supplementierung ist in diesem Fall dringend abzuraten , da weitere Untersuchungen erforderlich sind.
Mediziner und Spezialisten messen in der Regel den aktiven Vitamin-D-Spiegel bei Patienten, deren Risiko einer reduzierten Aufnahme von Vitamin D aufgrund von Darmerkrankungen (z.B. Morbus Crohn oder Zöliakie) oder eingeschränkter Nierenfunktion erhöht ist.
Auch Autoimmunkrankheiten und Adipositas können kausale Faktoren für einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel sein. Diese Fälle machen eine sorgfältige medizinische Untersuchung erforderlich, bevor man sich für eine entsprechende Supplementierung entscheidet.